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Verschoben auf März 2023: "Füchse & Hechte" mit Katrin Schumacher und Andreas Möller

24.11.202220:00 Uhr bis 21:30 Uhr

Leider müssen wir aus technischen Gründen diee Veranstaltung verschieben auf voraussichtlich März 2023, aber dann feiern wir auch gleich "10 Jahre NATURKUNDEN". Gekaufte Karten nehmen wir natürlich zurück. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Füchse: Zwischen Hühnerstallschreck und Halswärmer: vom Leben, Sterben und Weiterleben unseres liebsten Schlitzohrs.

Der Fuchs, seit den antiken Fabeln Sinnbild des listigen und verschlagenen Zeitgenossen, hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Sympathieträger des Tierreichs gewandelt. Doch was hat dieser charmante Halunke an sich, dass sein flüchtiges Auftauchen im gleichen Zuge Anziehung und Verunsicherung auslöst, während wir ihm früher unerbittlich mit der Flinte nachjagten? Geschmeidig und klug macht sich Katrin Schumacher in ihrem persönlichen Tierportrait auf einen natur- und kulturgeschichtlichen Beutezug durch Hühnerställe, Kinderbücher und Pelzgerbereien, um schließlich der fernöstlichen Fuchsbesessenheit in Japan nachzuspüren, wo die kleinen Räuber die Menschen als Gottheiten und erotische Dämonen betören. Und auch in unseren Breiten können wir uns auf ein intensiveres Miteinander einstellen: Wohl wissend, dass ihm hierzulande nicht mehr fortwährend das Fell über die Ohren gezogen wird, verlässt der Fuchs seine versteckten, labyrinthischen Baue und macht sich auf in die Städte, um uns zwischen Mülltonnen und Parkgestrüpp selbst auf den Pelz zu rücken.

Katrin Schumacher, 1974 in Lemgo geboren, ist Literaturwissenschaftlerin und Journalistin. Sie lebte in Bamberg, Antwerpen, Hamburg, ist derzeit in Halle (Saale) zu Hause.

Hechte: Der Fisch der Stunde - Kaum vom Klimawandel betroffen, erweist sich der Hecht als erstaunlich robuste Art, die stets eine große Faszination auf den Menschen ausübte

Als »Wasserteufel« und »Verkörperung des Bösen und Unheilvollen« wurde er bezeichnet. Die Anspielungen auf den größten und gefährlichsten Raubfisch unserer Breiten sind so mannigfaltig wie trügerisch. Henry David Thoreau würdigte ihn ebenso wie Wladimir Putin, der mit Hechten als Ausdruck von Stärke und Männlichkeit posiert. Der Hecht ist aber auch Sinnbild eines lebendigen, volkstümlichen Humors: Wenn es wie Hechtsuppe zieht, schließt man besser Fenster und Türen, und ein toller Hecht ist ein schwungvoller Kerl, der mit Chuzpe an sein Ziel gelangt. Andreas Möller spürt in seinem hinreißenden Portrait den Gründen dieser Ambivalenz nach. Er zeigt den Hecht als den großen Einzelgänger unserer Gewässer, der sich konsequent wie kein anderer Speisefisch der industriellen Nutzung verweigert. Hechtfänge sind immer Einzel- und Zufallsfänge, die sich nicht kalkulieren lassen. Hechte ist ein ist ein packendes und poetisches Portrait, reich gespickt mit kulturgeschichtlichen Beobachtungen zum Angeln, zur Alltagsfotografie oder zum Präparieren von Hechtköpfen. Es ist aber auch ein Plädoyer für das konkrete und anschauliche Erleben der Natur und das ehrfürchtige Gefühl von Naturschönheit.

Andreas Möller, 1974 in Rostock geboren, befasst sich seit seiner Doktorarbeit zur Naturliebe und Technikkritik der Deutschen während der Weimarer Republik (»Aurorafalter und Spiralnebel. Naturwissenschaft und Publizistik bei Martin Raschke 1930-1932«, 2005) mit dem Verhältnis von Gesellschaft und Natur. Er war Journalist bei Deutschlandfunk Kultur, leitete die Politikberatung der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und ist heute Kommunikationschef des Maschinenbauers Trumpf. Nach »Traumfang. Eine Geschichte vom Angeln« (2009), »Das grüne Gewissen. Wenn die Natur zur Ersatzreligion wird« (2013) und »Zwischen Bullerbü und Tierfabrik. Warum wir einen anderen Blick auf die Landwirtschaft brauchen« (2018), das 2019 mit dem Preis der deutschen Agrarfachpresse ausgezeichnet wurde, ist »Hechte. Ein Portrait« sein fünftes Buch, das unser Verhältnis zur Natur im Lichte sich wandelnder Landschaften auslotet.

Die Naturkunden-Reihe im Verlag Matthes & Seitz Berlin wird von Judith Schalansky herausgegeben.

Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.

andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7 (am Doberaner Platz), 18057 Rostock

10,00 €, erm. 8,00 €, Kulturticket (mit Anmeldung per Mail)

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