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26.09.19: Peter Wawerzinek, Liebestölpel

26.09.201920:00 Uhr bis 22:00 Uhr

Über den tollpatschigen Versuch, mit der widerspenstigen Sache namens Liebe klarzukommen.

"Peter Wawerzineks umwerfender Roman über Lebenslieben und -lügen, Familiensehnsucht und -flucht. Und über das Festhalten und Verschwinden. Erzählt in einer musikalisch-bildreichen Sprache, wie dies nur Peter Wawerzinek kann.

»Die Liebe, ach Junge, besser du lässt die Finger davon«, hatte sein Opa ihn gewarnt, da war er gerade vierzehn. Menschen wie sie könnten da nur Schiffbruch erleiden. Wären sie Vögel, so der Opa weiter, dann würden sie zur Spezies der Trottellummen gehören. Trottellummen seien in der Luft grandiose Segler. Doch beim Landeanflug offenbare sich ihr eigentliches Problem: Da seien sie plötzlich unbeholfen, wirkten fast schon trottelig. Und das setze sich dann bei Paarung, Nestbau und Brutpflege nur noch fort. Trottellummen, so der Opa, neigten zu kompliziertem Beziehungsverhalten.

Als der Opa dies erklärte, konnte der Ich-Erzähler in Peter Wawerzineks Roman Liebestölpel noch nicht wissen, dass er tatsächlich gerade kurz davor stand, seine erste amouröse Bruchlandung hinzulegen: Seine Kindheitsfreundin Lucretia, mit der er seit seinem dritten Lebensjahr fast jede Minute verbrachte, wird sich bald darauf lieber mit dem Fleischergesellen statt mit ihm treffen. Ja schlimmer noch, ohne jede Vorwarnung wird sie einfach von einem Tag auf den anderen verschwinden."

Nach Rabenliebe und Schluckspecht beschließt Peter Wawerzinek mit seine autobiografische Vogel-Trilogie, und stellt den Band natürlich bei uns vor.

Peter Wawerzinek wurde am 28. September 1954 in Rostock geboren. Er war drei Jahre alt, als seine Mutter in den Westen floh und ihn mit seiner zwei Jahre alten Schwester allein in der Wohnung zurückließ. Für die Beiden begann eine Odyssee durch die Kinderheime an der Ostseeküste der DDR. "Uns ging´s gut! Wir wurden wenigstens nicht geschlagen. Die Anderen in der Klasse haben zuhause ja andauernd eins hinter die Löffel bekommen." resümiert er Jahrzehnte später jovial. Schließlich wurde er doch adoptiert von einem Lehrerehepaar. Er begann ein Studium an der Kunsthochschule Weissensee, brach es erfolgreich ab. 1978 zog er nach Berlin. In der 80er Jahren wurde ihm nachgesagt, das Enfant terrible der Prenzlauer Berg-Szene zu sein. Seit 1988 firmiert er als freier Schriftsteller, Regisseur und Hörspielautor. 1991 erhielt er beim Wettbewerb zum Ingeborg Bachmann-Preis den Bertelsmann-Preis für Moppel Schappik

Seine erste Lesung bei uns fand 1995 aus Das Kind, das ich war statt. Für Rabenliebe bekam er 2010 den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt, 2014 erschien Schluckspecht. Im Mai 2019 wurde sein Film Lievalleen bei den Schweriner Filmfestspielen uraufgeführt. Wie häufig er bei uns gelesen hat, können wir nicht mehr zählen, aber es wird hoffentlich nicht das letzte Mal sein.

Mittlerweile ist er nicht nur aus dem Prenzlauer Berg, sondern ganz aus Berlin weggezogen.

Die Lesung ist eine gemeinsame Veranstaltung von andere buchhandlung und Literaturhaus Rostock.

Autorenfoto: (c) Susanne Schleyer

andere buchhandlung (am Doberaner Platz), Wismarsche Str., 6/7, 18057 Rostock

Abendkasse: 10,00 Euro, Vorverkauf: 8,00 Euro.

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