Drei Briefe an einen Knaben
Weber, Inge / Rempp, Brigitte / Rempp, Brigitte / Weber, Inge / Welsch, Ursula
Erschienen am
01.06.2015, 2., Ungekürzte Ausgabe nach der Erstausgabe von 1917, erweitert um Materialien, einen Anmerkungsteil und ein Personenregister
Beschreibung
Die "Drei Briefe an einen Knaben" sind ein spannendes Dokument ihrer Zeit - einer Zeit, in der die psychologisierende Innensicht und das Ansprechen und Verarbeiten von sexuellen Tabus in der kulturellen Elite ein wichtiges Thema war.
Sie sind auch ein Werk an der Grenze - an der Grenze zwischen Literatur und Essay, zwischen Fiktion und Realität und für Lou Andreas-Salomé selbst auch an einer Schwelle ihres Lebens: Denn mitten im zweiten Brief findet der Übergang von der literarisch-philosophischen in die psychoanalytische Sichtweise statt.
Somit können auch die "Drei Briefe an einen Knaben" als Schlüsselwerk bezeichnet werden, da sie den Übergang von Literatur in Psychoanalyse sichtbar machen.
Autorenportrait
Am 12. Februar 1861 in St. Petersburg geboren und am 5. Februar 1937 in Göttingen verstorben, umspannt das Leben der Lou Andreas-Salomé die Emanzipation vom zaristischen Russland mit Hilfe eines sehr scharfen und sich keinen Zwängen unterordnenden Verstands, die Bewältigung finanzieller Zwänge mit Hilfe der Schriftstellerei und die freiwillige Unterordnung unter das psychoanalytsiche Prinzip in Bewunderung ihres Gründers. Die Stadien dieses Lebens könnten auch betitelt werden mit den Namen der Weggefährten jener Zeiten — Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud —, man wird damit jedoch diesem selbstbestimmten Frauenleben nicht annähernd gerecht.