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Die philosophischen Totengespräche der Frühaufklärung

Studien zum 18. Jahrhundert 37

Erschienen am 01.01.2016, 1. Auflage 2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783787330553
Sprache: Deutsch
Umfang: 308 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 23.6 x 15.9 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Dieses Buch rekonstruiert erstmals die faszinierende Geschichte einer Reihe fiktiver Totengespräche, die zwischen 1729 und 1734 - anonym oder unter Pseudonym und sämtlich als Flugschriften veröffentlicht - in Deutschland erschienenen sind. Die Protagonisten dieser Gespräche gehören zu den berühmtesten Denkern der Frühaufklärung (u. a. Chr. Thomasius, A. H. Francke, J. Fr. Budde, N. H. Gundling) und Philosophen des 17. Jahrhunderts (Descartes, Leibniz, Bekker). In den fünf Jahren, in denen die Dialoge erschienen, lösten sie auf verschiedenen Feldern (philosophischen, theologischen, ökonomischen, persönlichen) scharfe Kontroversen aus. Die Wechselbeziehungen zwischen allen Texten und häufig sogar ihre Existenz waren bisher jedoch völlig unbekannt. Die Arbeit weist die Zuordnung der untersuchten Dialoge zu einem einzigen, einheitlichen Korpus von Totengesprächen nach, rekonstruiert ihre Genese, interpretiert die in den Gesprächen inszenierten Kontroversen, widerlegt die - lange angenommene - Verfasserschaft des sächsischen Journalisten David Fassmann und versucht, dem Umfeld der Autoren anonymer philosophischer Flugschriften auf die Spur zu kommen. Die Integration von gewöhnlich getrennten Forschungsfeldern (clandestine Literatur, Anonymität, Flugpublizistik, philosophischer Dialog) und die Aufmerksamkeit für Kreise, die sich 'am Rande' des universitären Establishments befanden, eröffnen neue Perspektiven auf die Debatten und Strömungen der deutschen Frühaufklärung.

Autorenportrait

Riccarda Suitner hat an der Universität "La Sapienza" in Rom und an der Universität zu Köln Philosophie und Geschichte studiert und an der Universität Erfurt promoviert. Zurzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt. Ihre Forschungsschwerpunkte und Publikationen liegen u.a. im Bereich der europäischen Radikal- und Frühaufklärung sowie in der Kultur- und Wissensgeschichte des 16. Jahrhunderts. Riccarda Suitner has studied philosophy and history at the University of Rome "La Sapienza" and at the University of Cologne and obtained her Ph.D. at the University of Erfurt. She is currently lecturer at the Max Weber Center for Advanced Cultural and Social Studies of the University of Erfurt. Her interests of research and publications lie above all in the fields of the European early and radical Enlightenment and in the cultural and intellectual history of the 16th century.