Franz Rosei gehört zu den wesentlichen Bildhauern Österreichs. Seine Skulpturen strahlen des Künstlers Faszination für die Schönheit des Werkstoffs Stein ab - und dies seit mehr als fünfzig Schaffensjahren. Durch äußerste Verknappung und Konzentration löst er sie langsam aus dem Material. Bei jedem Schlag mit Hammer und Meißel steht das Ganze auf dem Spiel. Mühe dich, aber du kommst nicht weit - so umschreibt er ironisierend seinen Arbeitsprozess. Franz Rosei beherrscht eine äußerst subtile Formensprache, die kein serielles Arbeiten zulässt. Der Härte des Steins trotzt er höchste Bewegtheit ab, bringt Atem, erotische Gespanntheit, ja Wärme in ihn. Man kann Roseis Werke als Schrift auffassen oder besser noch als Lebensbericht. In ihm vereint sich das Vorgefundene, das Erlebte und das Gedachte - wie Kilometersteine an einer Straße. Anlässlich Franz Roseis 75. Geburtstag im Juli 2022 erfährt sein großes Werk eine Würdigung in Form dieser umfassenden Monografie. In einem ausführlichen Gespräch äußert sich der Künstler zu vielen Aspekten seiner Arbeit und seines Werdegangs. Poetisch erkundet und meisterhaft umrundet werden die bildhauerischen Werke von Texten des Schriftsteller-Bruders Peter Rosei.

Franz Rosei, geboren 1947 in Wien. Nach kurzem Studium der keramischen Plastik bei Prof. Heinz Leinfellner an der Akademie für Angewandte Kunst Arbeiten auf eigene Faust. Einige Plastiken in Betonguss entstehen. Ab 1970 arbeitet er ausschließlich in Stein. Daneben Beschäftigung mit der Zeichnung. Seit 1985 auch Bronzeplastiken. Ausstellungen im In- und Ausland. Arbeiten in öffentlichen Sammlungen und im öffentlichen Raum.