Beschreibung
„Doch kühn verfolg' ich, was ich angefangen, und fahre fort von Lieb und Weh zu singen.“ So der Dichter. Doch da er seine Hartnäckigkeit ein bischen übertrieben hat - stets dasselbe Objekt, stets dieselben Elogen in tausend Abwandlungen - wurde er hier ein bischchen ausgedünnt und somit inhaltlich verdichtet. Das erleichtert den direkten Zugang des Lesers und befreit einzelne Gedichte vom Ballast des wortreichen Umfeldes, das zuvor auf sie abfärbte. - Und so hat man Gelegenheit festzustellen, daß, was den Kult der Frau angeht, die in dieser Hinsicht gescholtenen Romantiker Waisenknaben waren verglichen mit den mittelalterlichen Barden Hoher Minne. Die Nachwirkungen Petrarcas können kaum überschätzt werden; kaum ein Dichter, der bei ihm nicht irgendeine Anregung aufgefischt hätte. Das heißt aber keineswegs, daß man in Petrarca nur eine Art Prototyp zu sehen habe. Vielmehr stehen viele seiner Gedichte auch heute noch für sich selbst.