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Etwas sagen möchte ich ...

Eine Biografie in Büchern

Erschienen am 16.08.2021, 1. Auflage 2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783965214347
Sprache: Deutsch
Umfang: 112 S., 56 Illustr., Grafiken
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Dieses Buch ist eine Einladung zum näheren Kennenlernen eines Lebens und Lebenswerks von großer Vielfalt und Intensität in Lyrik und Prosa, präsentiert einen Schriftsteller und Publizisten mit Leib und Seele. Wer Michael Baade und seine Biografie näher kennenlernen möchte, der kann dies natürlich am besten mit dem Lesen seiner vielen Büchern tun. Einen sehr aussagekräftigen Eindruck bietet aber bereits die in der Antwort auf eine Frage nach seinen Lieblingsorten genannte Aufzählung, die zugleich poetische und politische Positionen des inzwischen 77-jährigen Rostocker Autors umreißt - "Weimar, Worpswede, Hiddensee, Athen, Jerusalem". Das schließt die leidenschaftliche Verehrung des Goethe-Freundes für den Dichterfürsten ebenso ein wie seine Liebe zu Hiddensee und seine enge Verbindung zur Künstlerkolonie Worpswede, aber auch seine Beschäftigung mit Griechenland und seinen Dichtern und mit Jesus und dem Heiligen Land. Dieses Buch ist zugleich beredtes Zeugnis der literarischen Bilanz des schriftstellerischen Schaffens von Michael Baade, wie es im Nachwort des Rostocker Journalisten Werner Geske heißt.

Autorenportrait

Michael Baade Geboren am 10. Februar 1944 in Rostock. Studium an den Instituten für Lehrerbildung in Putbus und Neukloster und an der Pädagogischen Hochschule in Güstrow. Diplomarbeit über die "Faust"-Rezeption an Theatern. Nach dem Studium tätig als Diplomlehrer und im Filmbereich. Lebt heute als Schriftsteller in Rostock. Michael Baade ist Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller und der Internationalen Goethe-Gesellschaft in Weimar e.V. Lyrik und Prosa zu Liebe, Landschaft und Meer. Herausgeber von literarischen Anthologien. Forschungen zur Kunst in Norddeutschland. Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien und Buchpublikationen.

Leseprobe

LESEPROBE AUS "JAN VOGELER" Dem Menschen, um den es in diesem Buch geht, bin ich leider nur ein einziges Mal persönlich begegnet. Es war am 17. Februar 2004, ein düsterer Winternachmittag. Nach meiner Anmeldung stand ich nun in Worpswede in seiner Straße Am Hörenberg, schaute mich ein wenig um, bis ich schließlich an der Tür seiner für Worpsweder Verhältnisse eher bescheidenen Wohnung klopfte. Professor Vogeler öffnete und bat mich hinein. Er lächelte freundlich und zugleich ein wenig verlegen. Es war zu merken, dass er nicht alle Tage Besuch empfing. Doch die Verlegenheit war mehr auf meiner Seite. Ich war überrascht. Diese Ähnlichkeit mit dem Vater hatte ich nicht erwartet. Der gleiche Mund, die gleichen feinen, aber tiefgefurchten Gesichtszüge und die gleichen leuchtenden dunklen Augen - woher kannte ich dieses unverwechselbare Gesicht? Es fiel mir erst im Laufe unseres Gespräches ein: Ich kannte es vom Titelbild der Heinrich Vogeler-Biografie, die auf meinem Schreibtisch steht. Ich meinte, durch den Sohn hindurch den Vater zu erkennen. Trotz der Befangenheit überschaute ich mit einem Blick, wie beengt und mit Büchern und Papieren vollgestopft seine Wohnung war, so dass sich kaum Raum für ein Gespräch anbot. Meine Einladung, unsere Begegnung im benachbarten Café Scheibner fortzuführen, nahm er erfreut und erleichtert an. Unser Gespräch entwickelte sich verhalten. Jan Vogeler wirkte zunächst verschlossen, und mit dem, was er zögernd und besonnen von sich gab, blieb er bewusst im Unverbindlichen. Er wollte sich nicht festlegen. Wahrscheinlich hatte man ihn schon zu oft ausgefragt und mehr von ihm wissen wollen, als er preiszugeben bereit war. Als ich ihm Grüße eines Freundes bestellte, taute der Professor nach und nach auf und sagte: "Ja, den kenne ich gut, der war einer der wenigen aus der alten Bundesrepublik, der mich regelmäßig in Moskau besucht hat und mich immer um Rat fragte." Nun wollte er wissen, woher ich käme. Als ich ihm erzählte, dass ich Rostocker sei, wurde er noch gesprächiger. Aus seinen interessierten Fragen nahm ich wahr, dass ihm die DDR näher war als die Bundesrepublik. Freundlich lächelten wir einander an und verstanden uns wortlos. Am Ende des Zusammenseins war das Eis zwischen uns endgültig gebrochen. Jan Vogeler war nicht mehr der zurückhaltende Gesprächspartner, sondern gab sich locker und aufgeschlossen. Ihn zu seiner kleinen Wohnung am Hörenberg begleitend, versprach ich, dass ich wiederkommen werde. Ich hatte eine neue Brücke zu ihm gefunden. Jan Vogeler war für mich nicht mehr länger nur der Sohn. Er war herausgetreten aus dem Schatten seines Vaters. Ich hatte entdeckt, dass dieser Mensch ein spannendes Leben zwischen Moskau und Worpswede, zwischen den Blöcken des Kalten Krieges und zwischen Ost und West gelebt hat, dass er uns eine Menge zu erzählen, zu vermitteln, weiterzugeben hat. Er war nicht nur Zeuge wichtiger Veränderungen in Moskau geworden, er hatte selber diese Veränderungen mitgestaltet. Er hat seine eigene Geschichte, und die harrt darauf, aufgeschrieben zu werden. Vor dem Eingang zu seiner Tür vereinbarten wir, in Kontakt zu bleiben. Ich wollte ihn zu den einzelnen Stationen seines Lebensweges befragen und ausführlich für die Zeitschrift "MUT" interviewen. Wir blieben in Verbindung. Von der Redaktion erhielt ich "grünes Licht" für mein Interview und vereinbarte einen Termin mit dem Sohn des Malers Heinrich Vogeler. Am Tag vor dem festgelegten Treffen kam ich von einer Auslandsreise zurück. Ich fuhr gleich nach Worpswede, um rechtzeitig da zu sein und mich innerlich auf die neue Begegnung mit dem von mir verehrten Menschen vorzubereiten. Der Abend lud zu einem ausgedehnten Spaziergang durch das tief verschneite Künstlerdorf ein. Meine Schritte führten mich über den Friedhof, um den Künstlern, die hier begraben liegen, meine stille Referenz zu erweisen. Zwischen den verschneiten Gräbern erblickte ich einen Hügel mit frischen Kränzen und Blumen, auf die no

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