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Wolpertinger oder Das Blau

Roman

Erschienen am 15.12.2020
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783961600373
Sprache: Deutsch
Umfang: 1040 S.
Format (T/L/B): 5.9 x 22 x 14.9 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Im Spätsommer 1981 treffen sich, von dem geheimnisvollen Broker Dietrich Daniello zusammengerufen, in einem alten, am Waldhang Hannoversch Mündens gelegenen Hotel namens "Wolpertinger" Terroristen und Spitzel, Dichter und Professoren, Verkäufer und Psychologen, Lehrer und Liedsänger sowie - aufgrund einer Verwechslung - der blasse Hans Deters zu einem einwöchentlichen Stelldichein, auf welchem nichts weniger geplant werden soll als der komplette Umsturz der Gesellschaft. Ganz allmählich wird deutlich, dass es sich bei den Diskutanten durchaus nicht nur um Menschen handelt. Auch die Zeit der Handlung beginnt fragwürdig zu werden: Denn vier Jahre später reist in einem Zug ein ungenannter Herr, der diese Geschichte erfindet und nicht ahnt, dass er in Hannoversch Münden landen wird - in einem späteren Hotel "Wolpertinger", das zu diesem Zeitpunkt noch Ruine ist. "Ein gewichtiges, vielleicht sogar bleibendes Zeugnis unseres Jahrhunderts" (Wilhelm Kühlmann, F.A.Z.)

Autorenportrait

Alban Nikolai Herbst (geb. 1955) studierte Philosophie und Geschichte und arbeitete zeitweilig als Devisenbroker. Die literarische Bühne betrat er bereits als 26-Jähriger. Seit dem Erscheinen des Romans "Wolpertinger oder Das Blau" (1993) zählt er zu den wichtigsten deutschsprachigen Vertretern der postmodernen Literatur und wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen (u. a. Grimmelshausen-Preis) geehrt. 1998 erschien mit "Thetis" der erste Teil seiner sprachlich und kompositorisch außergewöhnlichen "Anderswelt"-Romantrilogie, die mit "Buenos Aires" 2001 ihre Fortsetzung fand und mit "Argo" 2013 abgeschlossen wurde. Im Elfenbein Verlag erschien zudem "Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen" (2003) sowie der Gedichtband "Das bleibende Thier. Bamberger Elegien" (2011).

Leseprobe

Danach ging alles sehr schnell. Die Gerätschaften fingen zu zetern, zu klimpern, zu blechern an und huschten grell bestürzt in Chaos. Jedes Dingchen versuchte, hinterm nächsten Schutz zu finden und den identifizierenden Blicken der Menschen zu entkommen. Je mehr sie sich nun ineinanderdrängten, desto dichter verwuchs das Partikulierte. Die dadurch entstandene Masse faserte ihre Konturen an den Rändern auf und fing erst zu rotieren, dann zu glimmen an und verjüngte sich in einen energetischen Schweif, der einige Male durch den Ballsaal jagte, sich dann, mit dem schmalen Bandende voran, auf die Eindringlinge stürzte, sie durchfuhr und ihre jetzt turbulierenden Persönlichkeitsquarks mit sich riß. Für Momente war jede Wahrnehmung schwarz. Bis sich der Strom knapp vor der Treppe teilte und teils hoch ins Hotel raste, teils wischte er zum Computerraum. Die Tür schlug im Fahrtwind zu, und erst ihre Metallkante schälte die Menschen- von den Dingpartikeln.

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