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Animal Poeta

Bausteine der biologischen Kultur- und Literaturtheorie. 2. korr. Auflage, Studien und Texte zur empirischen Anthropologie der Literatur 1, Poetogenesis - Studien zur empirischen Anthropologie der Literatur 1

Erschienen am 10.02.2016, 2. Auflage 2016
56,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783957430588
Sprache: Deutsch
Umfang: 419 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 23.3 x 15.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die kulturwissenschaftliche Rezeption der Biologie ist vor 60 Jahren, bei Arnold Gehlen, stehen geblieben. Deshalb gibt das Buch zunächst eine kritische Einführung in die beiden wichtigsten neueren Entwicklungen der Verhaltensbiologie, in die Soziobiologie und in die Evolutionäre Psychologie. Auf dieser Basis werden dann die drei Säulen errichtet, die eine biologische Kultur- und Literaturtheorie tragen sollen: (1) Das Zusammenwirken von genetischen Dispositionen und kultureller Umwelt wird darauf zurückgeführt, dass die biologischen Verhaltensprogramme des Menschen unter dem Druck wechselnder Umwelten Suchimpulse entwickelt haben, die mit kulturellen Informationen beantwortet werden - daher die Formbarkeit der kulturbezogenen Programme, d. h. die Möglichkeit, in extrem variablen Milieus erfolgreich zu agieren. (2) Aus der ursprünglich trifunktionalen Protosprache der menschenähnlichen Tiere hat sich im Laufe der menschlichen Evolution die Möglichkeit einer Isolierung des Sachbezugs ausdifferenziert. Damit können mentale Einheiten von den Personen abgelöst und in den Status von Gegenständen versetzt werden. Diese Leistung der Vergegenständlichung bildet die Grundlage sowohl für den spezifisch menschlichen kaskadierenden Kulturtyp als auch die Möglichkeit der reflektierenden Selbst-Vergegenständlichung. Wichtigstes Mittel der strukturierten Speicherung von Informationen wird das Erzählen. (3) Die Argumentationslinie wird bis zu Kunst und poetischer Literatur durchgezogen. Damit kommt ein verhaltensbiologischer Sachverhalt in den Blick, der von den Evolutionsbiologen notorisch unterbelichtet wird: Der evolutive Stress-Lust-Mechanismus, der das alte Paradigma des Klauen-und-Zähne-Darwinismus relativieren und ergänzen kann.

Autorenportrait

Karl Eibl (19402014) war Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität München. Zahlreiche Publikationen zur Literatur, vor allem des 18. Jahrhunderts, zu Goethe und zur Klassischen Moderne sowie zu methodologischtheoretischen Fragen. Er war Mitherausgeber der HypertextEdition 'Der junge Goethe in seiner Zeit' (Buch + CDROM 1998) und Mitherausgeber der CDROM: 'Robert Musil. Der Nachlaß' (1992).

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