0

"Ohne Juda, ohne Rom"

Esoterik und Heidentum im subkulturellen Rechtsextremismus

Speit, Andreas
Erschienen am 01.11.2010, 2., aktualisierte und ergänzte Aufl.
5,00 €
(inkl. MwSt.)

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783932082283
Sprache: Deutsch
Umfang: 180
Format (T/L/B): 21.0 x 15.0 cm

Beschreibung

Religiöse Motive sind in der extrem rechten Szene allgegenwärtig: Bei Veranstaltungen der "Nationaldemokratischen Partei Deutschlands" tragen Gäste Odin-Konterfeis auf T-Shirts, zu Aufmärschen der "Freien Kameradschaften" kommen Teilnehmer mit Thorshammer-Tattoos, in Seminaren von religiös-politischen Szeneinitiativen erfahren Besucher die "ureigenen" Energien und bei Rechtsrockkonzerten beschwören Bands und Fans die "urgermanische" Kraft. In den vergangenen Jahren wendete sich die Szene verstärkt heidnischen und esoterischen Glaubensvorstellungen zu. Die braunen Götter haben ihr langes Schattendasein verloren. Nach 1945 waren diese religiösen Anschauungen verwoben mit politischen Ideen fast nur in den Kreisen der Blut-und-Boden-Religionen und Zirkeln der europäischen Mystiker bekannt. Heute, nachdem Theoretiker und Musiker der extremen Rechten diese politisch-religiösen Vorstellungen popularisierten, werden sie nicht bloß als Chic getragen und auf Tagungen ausgetauscht. In der Szene werden sie längst gelebt. Im Alltag pflegen sie das "arteigene Brauchtum" und bei Festen entzünden sie das Feuer der Jahreskreisläufe. In dem Buch zeichnen die Autoren die Gegenwart und Geschichte der politisch-religiösen Vorstellungen der Szene nach. Sie eint, dass sie den religiösen und mystischen Bestrebungen nicht ein authentisches Bemühen absprechen. Jene Glaubensvorstellungen, das zeigen die Autoren auf, werden gegen die Idee, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben, in Stellung gebracht. Religion ist hier mehr als eine Glaubensfrage. Sie gibt politische Antworten.