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Häuser sind auch nur Menschen / Häuser sind auch nur Menschen

Eine Fabel in Bildern

Busch, Wilhelm / Anthon, Hans
Erschienen am 01.07.1993
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783929695007
Sprache: Deutsch
Umfang: 100
Format (T/L/B): 22.0 x 18.0 cm

Beschreibung

Seit über 30 Jahren beschäftigt sich der Künstler Hans Anthon mit Häusern, die er auf seinen Graphiken in mannigfaltiger Art wiedergibt. Er behauptet: „Häuser sind auch nur Menschen!" (und wohnt selbst in einem einsamen Schäferkarren am Waldrand). Multipliziert man die von ihm bis heute gezeichneten Häuser mit der auf je 200 Exemplare limitierten Auflage seiner Ortsgraphiken, kommt man auf die riesige Zahl von weit über 500 Tausend Häuser, die der Künstler zu Papier gebracht hat. Dass dies nicht ohne Folgen bleiben konnte, erscheint ihm ganz natürlich: Seine Beziehung zum Haus ist fast schon eine menschliche. Man betrachtet sich gegenseitig, spricht miteinander, liebt sich, hasst sich, kennt die Eigenheiten des anderen. Das Haus ist dem Künstler ein aktives Gegenüber. Es antwortet auf die Fragen des Zeichners und fordert ihn z.B. auf, noch eine Weile mit dem Zeichnen zu warten, bis die Sonne den geschnitzten Balkon im rechten Licht zeigt. Geht der Künstler nach getaner Arbeit weg, kann es sein, dass er das Haus noch rufen hört, er möge doch noch einmal zurückblicken und seine Wirkung von ferne beurteilen. Diese im Laufe der Jahre gewachsene innige Beziehung führte den Künstler zu dem Schluss: „Wenn sich schon Häuser wie Menschen verhalten, dann müssten sich auch Menschen als Häuser darstellen lassen?" Das Haus als Allegorie des Menschen. Also: „Häuser sind auch nur Menschen?" In knapp vier Jahren schuf Hans Anthon eine Reihe von zwanzig, meist 12-farbigen Lithographien. Sie heißen z.B. „Hausordnung §1" oder „Hausordnung §8". Da stehen Häuser neben Häusern, Häuser hinter Häusern, Häuser auf dem Boden, Häuser in der Luft, Häuser ganz normal und kopfüber. Und alle diese Häuser, wiedergegeben in 5940 Farbtönen, wie der Autor im Buch erläutert, sind auch nur Menschen. Man stößt auf die Macher, Spießer, Aufstrebenden, Zurückhaltenden, die Mitläufer, die Aufmüpfigen, die Angeber, die Gläubigen und Freigeister. Man trifft auf andere und sich selbst. Dazu hat der Künstler einen Text verfasst, der die Phantasie der Leser unterstützt und Raum für eigene Interpretationen lässt. Nicht nur die von Hans Anthon angepeilten Bildaussagen werden angesprochen; auch die handwerklichen Mittel und Kniffe des Kunstmachens sind beschrieben. Daneben zeigt der aufwendig gemachte Band eine ganze Anzahl Fotos echter Hausgesichter, an Hand derer man sein eigenes „Feeling" zum Haus testen kann. Nicht die Postkartenansichten unserer Dörfer und Städte werden gezeigt, sondern die versteckten Alltagsgesichter hat der Künstler abgelichtet und farblich den Lithographien angepasst. Neben den mehr informativen Aussagen, die einen tiefergehenden Einblick in das Schaffen des Zeichners und Lithographen gewähren, wird die einfühlsame Leserin, der interessierte Leser eine gehörige Portion hintergründigen Humors entdecken. Das Vorwort des Buches prägte Wilhelm Busch: Willst du das Leben recht verstehn, Mußt du's nicht blos von vorn besehn. Von vorn betrachtet, sieht ein Haus meist besser als von hinten aus.