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Gastlichkeit und Geselligkeit im akademischen Milieu in der Frühen Neuzeit

Erschienen am 15.04.2013, 1. Auflage 2013
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783830927594
Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S.
Format (T/L/B): 1.4 x 24 x 17 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Gastlichkeit und Geselligkeit spielten eine bedeutende Rolle für das akademische Milieu in der Frühen Neuzeit: Sie schufen Gruppenzusammenhalt und wirkten identitätsstiftend sowohl für die vormoderne Studentenschaft als auch für den Gelehrtenstand insgesamt. Bereits vor der Erfindung gelehrter Zusammenkünfte zum Austausch von Bildungsinhalten und Liebenswürdigkeiten in institutionalisierten Gesellschaften gab es auf einer alltagspraktischen Ebene Formen von Gastlichkeit und Geselligkeit, und genau diese stehen im Zentrum des vorliegenden Bandes. Abendliche Trinkgelage im Wirtshaus, private Einladungen und gegenseitige Besuche waren ebenso selbstverständlicher, gemeinschafts- und identitätsstiftender Bestandteil der studentischen Kultur wie gemeinsames Musizieren und Tanzen, Spaziergänge, Mummenschanz, Ball- und andere Spiele. Gast- und Festmähler anlässlich von Bakkalaureat, Magisterexamen und Promotion bildeten darüber hinaus zentrale Elemente der frühneuzeitlichen Universitätskultur mit hohem symbolischem Gehalt. Es ging dabei vielfach um Männlichkeit und Ehre, um die ehrenvolle Integration in bestimmte soziale Zusammenhänge wie studentische Tisch-, Bursen- und Haus- oder Trinkgemeinschaften, um die Partizipation an universitären und außeruniversitären Festlichkeiten oder deren Gegenteil - die ehrenrührige Ausgrenzung und Abgrenzung. Einigen dieser zentralen Aspekte der vormodernen Universitätskultur widmeten sich die Beiträge eines Workshops, den das volkskundliche Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs 496 "Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Spätmittelalter bis zur französischen Revolution" an der Universität Münster ausrichtete, und die nun in überarbeiteter Fassung vorgelegt werden. Der Band bietet damit einen ersten exemplarischen Zugriff auf ein bislang wenig erforschtes Feld der frühneuzeitlichen Universitätsgeschichte und möchte Impulse für eine weitere Behandlung des Themas geben.

Autorenportrait

Kirsten Bernhardt, Jg. 1976, Studium der Volkskunde/Europäischen Ethnologie, Angewandten Kulturwissenschaften sowie Neueren und Neuesten Geschichte in Münster, Promotion in Volkskunde 2010, nach Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Münster, dem LWL-Freilichtmuseum Detmold, dem Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster sowie dem Institut für Museumsforschung in Berlin seit 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Braunschweigischen Landesmuseum tätig (Bereich Sammlungen und Forschung).

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