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Fast Food Gesellschaft

Die dunkle Seite von McFood & Co - Sonderausgabe

Erschienen am 05.03.2003
15,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570500439
Sprache: Deutsch
Umfang: 448 S.
Format (T/L/B): 3.1 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Ein fulminantes, wenn auch nicht appetitförderndes Werk" Stuttgarter Zeitung, 27.09.02 "Schlossers Bericht von fettigen Burgern und fetten Bürgern, Frittendesign und Bakterienbefall hielt sich wochenlang in der New York Times Bestsellerliste und gilt im Lande derzeit als der beste Appetitzügler." Stern 14/02 "Wenn Schlosser von der rückhaltlosen Verbreitung der Fast Food Unternehmen über alle Kontinente schreibt ... bekommt das Schlagwort vom kapitalistischen und imperialistischen Amerika unerwartet vehemente Stoßkraft." Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 24.02.02

Autorenportrait

Eric Schlosser ist in seiner amerikanischen Heimat durch seine exzellent recherchierten Reportagen ein ebenso bekannter wie gefürchteter Journalist. Er schrieb über die Familien von Mordopfern, den Komplex der Gefängnisindustrie und das Pornografiegeschäf

Leseprobe

Food Design Der Geschmack der Pommes frites von McDonald's wird seit langem von Kunden, Konkurrenten und sogar Essenskritikern gelobt. James Beard liebte die Pommes frites von McDonald's. Ihr besonderer Geschmack stammt nicht von den Kartoffeln, die McDonald's einkauft, der Technologie, mit der sie hergestellt werden, oder den Fritteusen, in denen sie frittiert werden. Andere Ketten kaufen ihre Pommes frites bei den gleichen großen Herstellern, verwenden ebenfalls die Sorte Russet Burbank und haben in ihren Restaurantküchen die gleichen Fritteusen. Der Geschmack von Fastfood-Pommes frites wird größtenteils vom Frittierfett bestimmt. Jahrzehntelang wurden die Pommes frites von McDonald's in einer Mischung aus etwa sieben Prozent Sojaöl und 93 Prozent Rindertalg frittiert. Die Mischung gab den Pommes frites ihren besonderen Geschmack - und mehr gesättigtes Rinderfett pro Gramm als ein McDonald's Hamburger. Aufgrund der starken Kritik am hohen Cholesteringehalt der Pommes frites wechselte McDonald's 1990 zu reinem Pflanzenfett. Der Wechsel stellte das Unternehmen vor eine enorme Herausforderung: Wie stellt man Pommes frites her, die dezent nach Rind schmecken, ohne sie in Rindertalg zu frittieren? Ein Blick auf die Liste der Zutaten, die nun für die Zubereitung der Pommes frites von McDonald's verwendet werden, deutet die Lösung des Problems an. Am Ende der Liste steht ein scheinbar harmloser, doch merkwürdig mysteriöser Begriff: »Aroma«. Die tiefgekühlten Kartoffeln und das Frittierfett von McDonald's enthalten beide »natürliches Aroma«. Das erklärt nicht nur, warum die Pommes so gut schmecken, sondern auch, warum Fastfood - oder im Prinzip fast alles, was wir heute essen - so schmeckt, wie es schmeckt. Öffnen Sie Ihren Kühlschrank, Ihre Tiefkühltruhe und Ihre Küchenschränke, und werfen Sie einen Blick auf die Zutatenliste Ihrer Nahrungsmittel. Fast überall finden Sie die Bezeichnung »natürliches Aroma« oder »naturidentisches Aroma«. Die Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden weiten Geschmackskategorien sind wesentlich größer als ihre Unterschiede. Bei beiden handelt es sich um vom Menschen geschaffene Zusätze, die den meisten industriell hergestellten Nahrungsmitteln den Geschmack geben. Der erste Kauf eines Nahrungsmittels geschieht vielleicht aufgrund der Verpackung oder seiner Werbung, doch die Folgekäufe werden hauptsächlich vom Geschmack bestimmt. Etwa 90 Prozent des Geldes, das Amerikaner für Lebensmittel ausgeben, entfallen auf industriell gefertigte Nahrungsmittel. Doch die Konservierungs-, Tiefkühl- und Dehydriermethoden zur Haltbarmachung zerstören einen Großteil ihres Geschmacks. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist in den USA ein ganzer Industriezweig entstanden, der verarbeitete Lebensmittel genießbar macht. Ohne die Geschmacksindustrie könnte die Lebensmittelindustrie von heute gar nicht existieren. Die Namen der führenden amerikanischen Fastfoodketten und ihrer beliebtesten Speisen sind Teil der amerikanischen Populärkultur. Allerdings kennen nur wenige Menschen die Unternehmen, die den Geschmack dieser Speisen herstellen. Die Aromaindustrie gibt sich sehr geheimnisvoll. Die führenden Unternehmen wollen weder die genaue Zusammensetzung der Aromastoffe noch die Namen ihrer Kunden preisgeben. Geheimhaltung gilt als unabdingbar, um den Ruf beliebter Marken zu schützen. Die Fastfoodketten möchten die Öffentlichkeit verständlicherweise glauben machen, dass der Geschmack ihrer Speisen in ihren Restaurantküchen entsteht, und nicht in fernen Fabriken, die von anderen Firmen betrieben werden. Der New Jersey Turnpike verläuft mitten durch das Zentrum der Geschmacksindustrie, ein industrieller Korridor, der gesprenkelt ist mit Raffinerien und chemischen Fabriken. International Flavors & Fragrances (IFF), der größte Geschmackshersteller der Welt, hat eine Produktionsstätte an der Ausfahrt 8A in Dayton, New Jersey; Givaudan, das zweitgrößte Aromaunternehmen der Welt, hat eine Fabrik in East Hanover. Haarman & R Leseprobe

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