Ein Leib in Christo werden
Ehe und Sexualität im Täufertum der Frühen Neuzeit, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 227, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 227, Abteilung für Universalgeschichte
Erschienen am
21.11.2012, 1. Auflage 2012
Beschreibung
Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass die täuferische Ehevorstellung als Gegenentwurf zum lutherischen Eheverständnis angesehen werden kann. Im Spannungsfeld zwischen der alten (katholischen) und der neuen (reformatorischen) Eheauffassung entwickelten die Täufer eine eigenständige Antwort auf die Frage nach einer neuen Balance zwischen der religiösen und der weltlichen Dimension der Ehe, die in der Praxis - bei Eheschließungen und -trennungen sowie im Alltag - immer neu verhandelt werden musste. Auch das Phänomen der sexuellen Devianz unter Täufern kann vor diesem Hintergrund neu gedeutet werden, stellt sie doch ein genuin reformatorisches Phänomen und nicht - wie lange vermutet - eine Nachwehe der spätmittelalterlichen Ketzerbewegungen dar.
Autorenportrait
Dr. phil. Katharina Reinholdt ist stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte an der Universität Erfurt.
Leseprobe
Katharina Reinholdt discusses marriage and sexuality in the Anabaptism movement of the 16th and 17th century. In contrast to the Catholic and the Protestant idea of marriage, the Baptists' position can be seen as a new balance between the religious and the secular dimension of marriage and sexuality.>