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Wie die Athener ihre Vergangenheit verhandelten

Rede und Erinnerung im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., KLIO / Beihefte. Neue Folge 35

Erschienen am 03.05.2022, 1. Auflage 2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110754803
Sprache: Deutsch
Umfang: XII, 354 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

In der athenischen Demokratie waren Reden ein zentraler Bestandteil der gemeinsamen Erinnerungskultur. Während die epitaphioi logoi die Sternstunden der athenischen Myth-Historie feierten, wurde allerdings in den Reden, die die Tagespolitik bestimmten, die gesamte Bandbreite der Erinnerungen angesprochen. Erfolge wie Misserfolge wurden diskutiert, rekonstruiert, die Sicht auf sie verändert und an die aktuelle politische Situation angepasst. In der Studie werden die Vermittlungskontexte der Volksversammlung und der Gerichte in den Mittelpunkt gestellt und die in engerem Sinne politischen Argumentationsstrategien, die auf die rezente sowie weiter entfernte Vergangenheit aufbauten, untersucht. Die öffentliche Darstellung der gemeinsamen Vergangenheit erweist sich hier als ein steter Verhandlungsprozess zwischen persönlichen Anliegen des Redners und den Bedürfnissen der Gemeinschaft, der das Verhältnis zwischen Erinnerungspflicht und Vergessen, Wahrheit und Lüge, Kollektiv und Individuum sowie Gegenwart und Zukunft immer wieder aufs Neue bestimmte. Die Auseinandersetzung mit Geschichte mittels Rede spiegelt deshalb in besonderer Weise die auf öffentliche Streitkultur fußende athenische Demokratie.

Autorenportrait

Katharina Wojciech, Chair of Ancient History, Julius Maximilians University of Würzburg, Germany.

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