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Unser Kampf

1968 - ein irritierter Blick zurück

Erschienen am 13.02.2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783100004215
Sprache: Deutsch
Umfang: 253 S.
Format (T/L/B): 2.4 x 21 x 13.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Achtundsechziger bekämpften den Staat und das Kapital, genannt ''das herrschende System''. Die Rebellen- und Gendarm-Spiele von 1968 tobten in den Puddingbergen des Wirtschaftswunderlandes. Die Angegriffenen reagierten konfus, aber weit vernünftiger, als die Legende behauptet. Anders als die gängige Veteranen-Literatur zum Thema 68 untersucht Götz Aly, wie die Gegenseite damals dachte. Er benutzt die Akten des Bundeskanzleramts, des Innenministeriums, des Verfassungsschutzes und die Nachlässe aus der Emigration zurückgekehrter Professoren wie Richard Löwenthal und Ernst Fraenkel. Er prüft, was Zeitgenossen wie Peter Wapnewski, Josef Ratzinger oder Joachim Fest zu der plötzlichen Unruhe in der Jugend zu sagen hatten. Er zeigt, was die damaligen Maoisten über die Verbrechen Mao Tse-tungs hätten wissen können und wie sie vor der geschichtlichen Last des Väterlands in die Verherrlichung ferner Guerilleros flohen. Gleichzeitig schreibt Aly aus eigener Erfahrung. Er gehörte selbst zu den Achtundsechzigern und findet heute: ''Es ist schwer, den eigenen Töchtern und Söhnen zu erklären, was einen damals trieb.'' Anhand der Quellen analysiert er die ''Bewegung'' von 1968 als speziell deutschen Spätausläufer des totalitären 20. Jahrhunderts und kommt zu dem Schluss: Die revoltierenden Kinder der Dreiunddreißiger-Generation waren ihren Eltern auf elende Weise ähnlich.

Autorenportrait

Götz Aly wurde 1947 in Heidelberg geboren, besuchte die Deutsche Journalistenschule und studierte 1969 bis 1971 Politische Wissenschaft und Geschichte in Berlin. Dort gab er später die Zeitung "Hochschulkampf" heraus und wurde anschließend für zwei Jahre Mitglied der "Roten Hilfe Westberlin". Als Journalist arbeitete er bei der taz (in deren Anfangsjahren) und bei der Berliner Zeitung. Er lehrte u.a. am Fritz Bauer Institut der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M. und lebt heute als freier Autor und Forscher in Berlin. Aly publiziert seit 25 Jahren, insbesondere zum Nationalsozialismus. Großes Aufsehen erregte er u.a. mit den Büchern "›Endlösung‹. Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden", "Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus" und "Fromms. Wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deutschen Räuber fiel" (zus. mit Michael Sontheimer). Götz Aly gilt als einer der elegantesten und inhaltlich fundiertesten Schreiber unter den deutschen Historikern und ist wegen seiner Unabhängigkeit von Netzwerken und Denkschulen geschätzt und gefürchtet. Er erhielt 2002 den Heinrich-Mann-Preis für Essayistik und 2003 den Marion-Samuel-Preis. 2007 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

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